Eiszeit für die Musik?

Corona schädigt das Musikleben seit März 2020 massiv. Zur Erfassung dieser Schäden führt der Deutsche Musikrat gemeinsam mit dem Zentrum für Kulturforschung eine Studie auf der Basis einer quantitativen und einer qualitativen Befragung durch: Während in der quantitativen Befragung vor allem die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Zeit auf das Musikleben evaluiert werden sollen, werden in den darauf aufbauenden Vertiefungsinterviews mit Betroffenen auch die immateriellen Schäden der Corona-Zeit erfasst.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Die Folgen der Corona-Pandemie sind für viele Kulturschaffende dramatisch, und dem Musikleben drohen bleibende Schäden. Die mittel- und langfristigen Auswirkungen dieser kulturellen Eiszeit konnten bisher nur vermutet werden, z.B. die sozialen Folgen der Pandemie, das Ausmaß an Abwanderung in andere Berufe oder auch die Existenzbedrohung der Kultur- und Bildungseinrichtungen. Mit der umfassenden Studie, die der Deutsche Musikrat nun gemeinsam mit dem Zentrum für Kulturforschung durchführt, soll eine Datenlage geschafft werden, die verantwortungsvolles Handeln von Politik und Zivilgesellschaft stützt. Angesichts der bevorstehenden Verteilungskämpfe in den öffentlichen Haushalten bedarf es valider Fakten und des politischen Muts zur Priorisierung: Denn ohne blühende Kulturlandschaften als Verständigungsbasis gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse wird es weder wirtschaftliche Prosperität noch gesellschaftlichen Zusammenhalt geben.“

Die quantitative Befragung läuft ab sofort und bis zum 28. Februar 2021. Sie richtet sich an alle Personen, die im Musikleben aktiv sind. Die Ergebnisse der Studie werden im Frühling 2021 veröffentlicht.

« Musikalische Lesung mit Kuni + HenschiDKP Lübeck: Verkauf des Jugendzentrums „Röhre“ verhindern »