HanseHeroes – Alte Städte neu entdeckt: Stralsund

Sonderausstellung vom 28. August bis 1. November 2020, 1. OG Burgkloster im Europäischen Hansemuseum

Die kleine Ausstellungsreihe »HanseHeroes – Alte Städte neu entdeckt« geht in die dritte Runde. Mit diesem Format rückt das Europäische Hansemuseum einzelne Hansestädte in den Fokus. Anlässlich des 650-jährigen Jubiläums des Stralsunder Friedens zwischen Dänemark und den Hansestädten wird vom 28. August bis 1. November 2020 die Stadt Stralsund präsentiert. Highlight der kleinen Schau sind zwei ganz besondere Exponate: Die Originaldokumente des Stralsunder Friedens werden das erste Mal seit 20 Jahren außerhalb des Stadtarchivs Stralsund gezeigt. Zugleich ist es auch ein Jubiläum für den in Lübeck ansässigen Hansischen Geschichtsverein, der vor 150 Jahren anlässlich des Stralsunder Friedens gegründet wurde.


Stralsund war eine der wichtigsten Hansestädte im Ostseeraum und gehörte zur wendischen Städtegruppe. Im 14. Jahrhundert war die Stadt vielfach Gast-geber der Hansetage und Schauplatz des Stralsunder Friedens vom 24. Mai 1370 zwischen Dänemark und den Hansestädten. Noch heute findet sich in der mittelalterlichen Stadtanlage eine Vielzahl an Sakral- und Profanbauten im Stil der norddeutschen Backsteingotik aus der Zeit der Hanse. 2002 wurde die Stadt gemeinsam mit Wismar zum UNESCO Welterbe ernannt.


Anlässlich des 650-jährigen Jubiläums des Stralsunder Friedens, wird die Stadt in diesem Jahr im Europäischen Hansemuseum als »HanseHero« vorgestellt. Das Publikum hat die einmalige Gelegenheit, die Originaldokumente des Stralsunder Friedens, die das erste Mal seit 20 Jahren außerhalb des Stadtarchivs Stralsund gezeigt werden, zu besichtigen. Dazu gehört der originale »Unterhändler-Friedens-und Privilegienvertrag« von 1370. In diesem Vertrag erklärte der dänische Reichsrat den Krieg zwischen Waldemar IV. von Dänemark und den hansischen Bündnisstädten und Fürsten aus Schweden, Mecklenburg und Holstein für beendet. Gleichzeitig sicherte er der Hanse umfassende Handelsprivilegien und Rechte auf den Schonischen Handelsmessen zu. Die hansischen Kaufleute sicherten sich damit das Handelsmonopol für Jahrhunderte. Ebenfalls ausgestellt ist das Originaldokument des »Unterhändler-Schadensersatz-und Garantievertrags«, welcher den hansischen Bündnisstädten für die folgenden 15 Jahre einen Schadenersatz zugestand. Darüber hinaus wurde darin festgelegt, dass ein neuer dänischer König nur mit Zustimmung der Hanse-städte gewählt werden durfte.

 

Neben Lübeck war Stralsund eine der politisch und wirtschaftlich einfluss-reichsten Hansestädte des Ostseeraumes und dementsprechend ein geeigneter Ort, um den Friedensvertrag zwischen der Hanse und Dänemark abzuschließen.

Der Hansische Geschichtsverein
Neben dem Stralsunder Frieden, feiert auch der Hansische Geschichtsverein (HGV) 2020 ein besonderes Jubiläum: 1870 wurde seine Gründung anlässlich des 500. Jubiläums des Stralsunder Friedens beschlossen und im Jahr darauf wurde er in Lübeck gegründet. Er hat seinen Sitz in Lübeck und blickt auf eine 150-jährige Vereinsgeschichte zurück. Bis heute bietet der Hansische Geschichtsverein den Forscher:innen der Hansegeschichte eine gemeinsame Plattform. Die jährliche Pfingsttagung, die bereits vier Mal in Stralsund stattfand, ist seit der Gründung ein wichtiges Ereignis. Aktuelle Erkenntnisse werden in der seit 1871 erscheinenden Vereinszeitschrift »Hansische Geschichtsblätter« veröffentlicht.
Für das Europäische Hansemuseum spielt der HGV eine wichtige Rolle: Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow war von 2010-2019 Vorsitzender des Vereins und leitete gleichzeitig die Erstellung des wissenschaftlichen Konzepts des Museums. Aktuell sind Dr. Felicia Sternfeld, Direktorin des Europäischen Hansemuseums und Dr. Angela Huang, Leiterin der sich am Museum befindenden Forschungs-stelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraumes (FGHO), im Vorstand des Hansischen Geschichtsvereins.

« Campus das frische Einkaufserlebnis im Lübecker HochschulstadtteilAusstellung „Frieden ohne Grenzen“ im September und Oktober im Willy-Brandt-Haus Lübeck »