Kinder haben ein Recht auf gesunde Spielräume

NaturFreunde fordern vom Umweltminister Rauchverbot auf Kinderspielplätzen

Sandkisten dürfen nicht länger als Ascher genutzt werden, so die NaturFreunde S-H. Sie appellieren an die Landesregierung, das Rauchen auf Kinderspielplätzen landesweit zu verbieten. Die Gesetzgebungskompetenz dafür liege beim Umweltministerium. Im Gegensatz zu Bayern, Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland habe Schleswig-Holstein ein landesweites Rauchverbot auf Kinderspielplätzen bisher leider versäumt. Dies gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen zu Umweltverschmutzungen durch Zigarettenkippen hervor.

„Worauf wartet der Umweltminister noch?“, fragt Dr. Ina Walenda, Landesgeschäftsführerin der NaturFreunde S-H. „Zigarettenkippen sind hochgiftig und gehören nicht auf Spielplätze und andere von Kindern genutzten Räume.“ Die Filter nähmen mit bis zu 50 Prozent des Teers aus dem Zigarettenrauch auf und seien mit giftigen und krebserzeugenden Substanzen wie Nikotin in hoher Konzentration angereichert.

Bei zahlreichen Gesprächen mit Passanten, Parteien und Behörden an ihrem Info-Stand - so am vergangenen Freitag auf dem Südermarkt in Flensburg - stießen die NaturFreunde S-H mit ihrer Forderung ausschließlich auf Zuspruch. Viele Besucher bestätigten den NaturFreunden bei ihrer diesjährigen Aufklärungskampagne mit Sammelaktionen, so in Bordesholm, Eckernförde, Falshöft, Flensburg, Gelting, Kiel und Schleswig, dass Kippen ein auf fast allen Kinderspielplätzen vorkommendes Problem seien.

Kleinkinder steckten gerne Zigaretten in den Mund, denn Kinder seien natürliche Nachmacher und ahmten die Großen gerne nach. So sei es nur allzu verständlich, dass Tabakvergiftungen zu den häufigsten Vergiftungen im Kindesalter zählten. Bei Kleinkindern könne schon eine verschluckte Kippe zu Vergiftungssymptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Die bundesweiten Giftnotrufzentralen befassten sich häufig mit der Frage der Vergiftung von Kindern durch Verschlucken von ganzen Zigaretten oder Kippen. Nikotin sei nach Medikamenten die häufigste Ursache einer Vergiftung im Kleinkindalter.

Ein Verbot müsse grundsätzlich das letzte Mittel sein, so die NaturFreunde, aber die Gesundheit von Kleinkindern stehe über dem Wunsch, überall zu rauchen.

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