Malte C. Lachmann wird ab der Spielzeit 2022/23 Schauspieldirektor des Theater Lübeck

Malte C. Lachmann wird ab der Spielzeit 2022/23 Schauspieldirektor des Theater Lübeck. Hierüber entschied der Aufsichtsrat der Theater Lübeck gGmbH einstimmig.  Der Vertrag von Pit Holzwarth, der diese Position seit 2007/08  innehatte, endet zum Ende der Spielzeit 2021/22; nach dann 15 erfolgreichen Jahren in Lübeck wird er sich neuen beruflichen Herausforderungen zuwenden. Der in Marburg geborene Malte C. Lachmann ist dem Lübecker Publikum bereits durch seine Inszenierungen von »Monty Python’s ›Spamalot‹« (2017), »Die Dreigroschenoper« (2019, vom Fachmagazin »Die Deutsche Bühne« als »bestes Schauspiel« nominiert) und »Alice« (2020) bekannt. Zuletzt inszenierte Malte C. Lachmann am Theater Lübeck Joshua Sobols »Ghetto«. Das Schauspiel mit Musik und Puppenspiel sollte ursprünglich ab dem 06. November in den Kammerspielen zu sehen sein, die Premiere musste jedoch aufgrund des Corona-bedingten Lockdowns auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Das Amt des Schauspieldirektors wird Malte C. Lachmann offiziell am 01. August 2022 antreten.

Malte C. Lachmann freut sich auf die neue Herausforderung: »Lübeck ist eine Stadt, in die ich mich schon bei meinem ersten Aufenthalt sofort verliebt habe: Die vielfältige Kulturszene, in der das Theater Lübeck ein zentraler Faktor ist, die aufgeschlossenen Menschen und die schönen und spannenden unterschiedlichen Stadtviertel – all das macht mir große Lust darauf, einen Teil dieser kulturellen Vielfalt mitzugestalten. Besonders freue ich mich auf die persönlichen Begegnungen mit den Lübecker:innen und natürlich auf das Ensemble und die Mitarbeiter:innen des Theater Lübeck. Selten habe ich erlebt, dass ein Theater so viel kann: Mit einem großen Spektrum an unterschied­lichen Regie-Handschriften und einem Schwerpunkt auf musikalische Produktionen hat das Schau­spiel in den letzten Jahren zurecht viel Renommee aufgebaut. Diesen Schwerpunkt möchte ich weiterführen und ausbauen und dabei ein besonderes Augenmerk auf das Wirken der Sparte in die Stadt hinein legen.«

Peter Petereit, Aufsichtsratsvorsitzender der Theater Lübeck gGmbH, sagt: »Wir freuen uns sehr, mit Malte C. Lachmann einen sehr jungen und zugleich deutschlandweit renommierten Künstler als neuen Schauspieldirektor gewonnen zu haben. Er hat die Mitglieder des Aufsichtsrates konzeptionell und mit seiner persönlichen Ausstrahlung ausnahmslos überzeugt. Mit seinem künstlerischen Ansatz steht er für Kontinuität, setzt aber zugleich neue Impulse. Darüber hinaus möchte er die Zusammenarbeit zwischen den Sparten intensivieren, womit er nicht nur die Schauspielsparte, sondern das Haus als Ganzes bereichern wird. Wir hoffen sehr, dass Herr Lachmann mit seiner künstlerischen Arbeit das Theater Lübeck in den nächsten Jahren prägen wird.«

Caspar Sawade, Geschäftsführender Theaterdirektor, zur Ernennung des neuen Schauspieldirektors: »Ich freue mich, dass wir Herrn Lachmann für diese wichtige Position gewinnen konnten. Er ist dem Lübecker Publikum und dem Ensemble kein Unbekannter, er steht für eine gute Mischung aus Aufbruch und Kontinuität. Ich freue mich schon heute auf die Arbeit mit Herrn Lachmann.«

Kultursenatorin Monika Frank erklärt: »Mit Malte C. Lachmann wurde ein neuer Schauspieldirektor gefunden, der besonderen Wert auf die Auseinandersetzung mit der Lebensrealität der Lübecker:innen in den unterschiedlichen Stadtteilen und Milieus legt sowie auf einen offenen Austausch. Er möchte nicht allein das Publikum durch ein spannendes Programm ins Theater locken, es liegt ihm ebenso am Herzen, in die Stadt hineinzuwirken und in der gesamten Hansestadt Lübeck Präsenz zu zeigen. Er steht für ein Stadttheater, das die Themen der Stadtgesellschaft aufgreift, in dem sich die Lübecker:innen wiederfinden und an dem sie teilhaben können. Auf das Schauspielprogramm unter seiner Leitung bin ich bereits sehr gespannt.«

Malte C. Lachmann, geboren 1989 in Marburg, studierte 2008 bis 2012 Regie für Sprechtheater und Oper an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München. Er war Stipendiat des Cusanuswerks und gewann mit seiner Inszenierung von »Schwarze Jungfrauen« das Körberstudio Junge Regie 2012. 2013 wurde seine Hamburger Inszenierung »Protokolle von Toulouse« zum Radikal Jung Festival eingeladen, 2019 seine Lübecker »Dreigroschenoper« im Fachmagazin »Die Deutsche Bühne« in der Kategorie »bestes Schauspiel« nominiert. Seine Arbeiten bewegen sich immer wieder an der Schnittstelle zwischen Sprechtheater, Oper und Musical. Inzwischen arbeitete er als Regisseur bereits an den folgenden Häusern: Semperoper Dresden, Thalia Theater Hamburg, Düsseldorfer Schauspielhaus, Schauspielhaus Bochum, Staatsschauspiel Dresden, Staatsschauspiel Hannover, Bayerische Theaterakademie München, Staatstheater Karlsruhe, Nationaltheater Timi?oara, Theater Aachen, Staatstheater Oldenburg, Theater Trier, Theater an der Rott, Theater Osnabrück, Stadttheater Gießen, Theater Hof sowie am Theater Lübeck. Zudem hat Malte C. Lachmann Lehraufträge unter anderem an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität inne.

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