Das Lyrisches Märchen »Rusalka« von Antonín Dvorák feiert am 15. November Premiere im Großen Haus

Regisseur Otto Katzameier, © Georg Singer

Der vielseitige Künstler Otto Katzameier, der sich dem Lübecker Publikum bereits als Bassbariton in der Rolle des Grafen Malaspina in »Luci mie traditrici (Die tödliche Blume)« vorstellte, inszeniert Rusalka  im Großen Haus. Das Lyrische Märchen von Antonín Dvorák feiert am 15. November Premiere im Großen Haus. In der Rolle der Rusalka wird Ensemblemitglied María Fernanda Castillo zu erleben sein, Steffen Kubach leiht dem Heger Gestalt und Stimme. Als Gäste sind Marlene Lichtenberg als die fremde Fürstin, Romina Boscolo als Ježibaba und Tobias Hächler als der Prinz zu erleben.

Rusalka wird zunächst als ein Wassergeist eingeführt, wie es ihn u. a. in der slawischen Mythologie gibt. Sie möchte ein Mensch sein, weil sie den »Prinzen« an den Ufern des Wassers gesehen hat – und um ihre Liebe zu leben, müsste sie ein »Mensch« sein. Im »Lied an den Mond« klingt die Verlorenheit eines Menschen an, der sich nicht »Mensch« nennen darf. Warum sie ausgerechnet das wünsche, fragt Jezibaba, die als »Hexe« figuriert und weiß, wie eine solche Verwandlung zu bewerkstelligen ist. – Ist »Mensch« nur ein Pseudonym? Rusalka darf als Mensch nicht sprechen, sie ist zur Stummheit verurteilt. Und obwohl der Prinz Gefallen an ihr gefunden hatte, wird ihm die stumme Rusalka fremder von Stunde zu Stunde. Die »fremde Fürstin« tritt auf den Plan und gewinnt ihn für sich. – Dann erhält Rusalka wieder »ihre Stimme«. Müsste eine Liebe, sofern sie zwischen dem Prinzen und Rusalka Wirklichkeit würde, tödlich sein? Oder lassen sich »Regeln« in einer Sprache der Liebe neu buchstabieren und leben?

Dem Prinzen in Antonín Dvoráks »Rusalka« (1901) ist vielleicht ein Augenblick vergönnt, in dem eine Sprache ein Weg sein kann, weil sie, wie in einem ungeschriebenen und unausgesprochenen »Märchen«, die Stummheit nicht ausschließt.

Kostprobe 4/11, 18:30 Uhr, Großes Haus (Eintritt frei).
Premiere 15/11, 19:30 Uhr, Großes Haus.
Weitere Termine 30/11, 20/12, 19:30 Uhr, u.a.

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