Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht, Musik von Kurt Weill

© Jörg Landsberg

»Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?« – diese provokanten Fragen legt Bertolt Brecht dem legendären Ganoven und Womanizer Mackie Messer in der »Dreigroschenoper« in den Mund. Gleichzeitig lustvolle Milieuschilderung der Londoner Unterwelt sowie kritischsatirisches Porträt der politischen und gesellschaftlichen Eliten seiner Zeit: Parabelhaft siedelt Brecht die Handlung des Stücks in der Halbwelt der Bettler, Gangster und Prostituierten, im Londoner Stadtteil Soho an, wo sich zwei rivalisierende Geschäftsmodelle gegenüberstehen: Da ist zum einen der Unternehmer und »Bettler-König« Jonathan Peachum, der die Agentur »Bettlers Freund« betreibt und seine »Angestellten« nach dem Prinzip der Verwertungsoptimierung möglichst mitleiderregend ausstattet, um den maximalen Profit aus dem schlechten Gewissen der Besserverdienenden zu ziehen. Und da ist auf der anderen Seite die Gangsterbande um Macheath, genannt Mackie Messer, die sich dem Business von Raub und Mord verschrieben hat. Beide fischen im gleichen Teich, und als sich Peachums Tochter Polly hinter dem Rücken ihrer Eltern mit Macheath vermählt, eskaliert der Konflikt …

Als Brechts Dreigroschenoper 1928 am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführt wurde, erntete der Autor einen sensationellen Erfolg. Auch die innovative Musik von Kurt Weill, in die der Komponist Stilelemente von Blues, Jazz, Tango und Jahrmarktsmusik aufnahm, trug sicherlich zum phänomenalen Erfolg bei. Gleichzeitig Provokation und Spektakel mit legendären Songs wie »Die Moritat von Mackie Messer«, »Die Seeräuber-Jenny« oder dem »Kanonen-Song«, wurde »Die Dreigroschenoper« zum erfolgreichsten deutschen Bühnenwerk des 20. Jahrhunderts. Der Regisseur Malte C. Lachmann, der in der Spielzeit 2016/17 mit dem anarchischen Musical »Monty Python’s Spamalot« bereits das Publikum am Theater Lübeck begeistern konnte, wird diesen Welterfolg auf die Bühne bringen.

Mit R. Behringer, A. Färber, S. Höhne, S. Lambrich; M. Fuchs, A. Hutzel, H. Kock, J. Merz, H. Sembritzki, J. D. Talinski, W. Workman
Wiederaufnahme 29/12, 18:00 Uhr, Großes Haus.
Weitere Termine 12/2, 22/2, jeweils 19:30 Uhr, u.a.

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