Don Giovanni – Oper von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791), Libretto von Lorenzo Da Ponte (1749–1838)

© Olaf Malzahn

»Viva la libertà« (Szene 20 AktI, T384-403) proklamiert der Titelheld in der klassischen Don-Juan-Geschichte, die auf den Bühnen der Welt heute am häufigsten in Wolfgang Amadeus Mozarts Dramma giocoso Il dissoluto punito ossia Don Giovanni in Erscheinung tritt. Don Giovanni weckt die Emotionen vor allem der Frauen, hinterfragt ihre Lebenskonzepte und weckt ihr Gefühl für die eigenen Gefühle, denen zu folgen konsequent wäre, denen nicht zu folgen, sie aber in die Hölle bringt. Aber wer kann sich schon leisten, ganz frei zu leben gegen jede Norm und Gesellschaftsform, die ja ein Zusammenleben von Menschen ermöglichen muss.

Donna Elvira, diese sehr gebildete und weltgewandte Frau, sei verrückt, erklärt Don Giovanni immer wieder im Laufe des Stückes. Diesen Don Giovanni gibt es nicht, er existiert in der Vorstellung von Donna Elvira und ist das Wesen all ihrer geheimen Wünsche. Sie ist liebeskrank und durchlebt immer wieder ihr Trauma, das, die wie ein Dämon in ihr wohnt. Wie auf ihr eigenes Leben blickt sie in Form dieser drei Frauen: Anna, die sich von den Zwängen des durch den Vater und den Verlobten vorprogrammierten Lebens befreien möchte und Zerlina, die kurz vor ihrer Hochzeit steht und in Zweifel gerät.

Don Giovanni ist ein Prinzip, die bedingungslose Freiheit, die Radikalität von Sehnsüchten, und Wünschen, die freilich sowohl höchstes Vergnügen bereiten, aber auch Angst machen.

In seiner Oper lässt Mozart wie immer in seiner Musik tief in die Seelen der Menschen blicken.

Seine Uraufführung erlebte »Don Giovanni« als zweite der drei Mozart-Opern nach Libretti von Lorenzo Da Ponte 1787 mit großem Erfolg in Prag. Bis heute gehört sie als »Oper aller Opern«, wie sie E. T. A. Hoffmann in romantischer Überhöhung bezeichnete, zu den beliebtesten Werken der Opernliteratur überhaupt, die regelmäßige Wiederbelebung sowie stets erneute Interpretation verlangen.

Musikalische Leitung A. Wolf Inszenierung M. Veh Bühne M. Hinrichs (fettFilm) Kostüme J. K. Berndt Video fettFilm (T. Møller/M. Hinrichs) Licht K. Sock Chor J.-M. Krüger.
Mit A. Stadel, W. Hebrowska, E. Metaxaki; M. An, J. H. Choi, A. J. Edwards, M. Klein, T. Konoshchenko; Chor des Theater Lübeck; Statisterie; Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck.
Wiederaufnahme 25/10, 19:30 Uhr, Großes Haus
Weitere Termine 9/11, 18:00 Uhr, 23/11, 19:30 Uhr, u.a.

« Szenen einer Ehe – nach dem Film von Ingmar Bergman – Deutsch von Renate Bleibtreu„Hi Dad – Hilfe, endlich Papa“ – Erstmalig mit vier Terminen in der neuen Spielzeit »