MUK.NEUE.HORIZONTE – Jonas Stark – Klavierkonzert – Steinway Prizewinner Concert

In der Reihe der Steinway Prizewinner Concerts widmet sich Jonas Stark zwei Spätwerken von Franz Schubert und Ludwig van Beethoven. Die G-Dur Sonate D 894, komponiert im Oktober 1826, ist Schuberts letzte zu Lebzeiten veröffentlichte Sonate und trug zunächst den Titel „Phantasie, Andante, Menuetto und Allegretto“. Melancholisch und von Intimität geprägt, bildet sie gewissermaßen den Grenzübergang zwischen Klassik und Romantik und verlangt nach pianistischer Hochleistung, um die emotionale Spannweite Franz Schuberts zwischen Zerrissenheit, Schroffheit, Hoffnung und weiser Gelassenheit greifbar zu machen. Früher wie heute gehört sie zu den besonders geliebten Werken der Pianist:innen im klassisch-romantischen Repertoire, was bereits Robert Schumann auszudrücken wusste: „so dünkt uns doch die Phantasiesonate seine vollendetste in Form und Geist“.

Beethovens Anfang 1823 fertiggestellter, monumentaler Variationszyklus ”33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Dobelli in C-Dur op.120” auf ein schlichtes, selbstkomponiertes Thema des Verlegers und Komponisten Anton Diabelli zählt seit der Uraufführung 1856 durch Hans von Bülow zu den absoluten Meilensteinen für Pianist:innen. Der besondere Reiz von Beethovens letztem großen Klavierwerk ergibt sich neben den unendlichen Möglichkeiten der Variation vor allem aus dem genialen Mikrokosmos der Charaktere und Stimmungen. So ist die Verdichtung früherer Musik mit Bezügen zu Bach, Händel, Haydn und Mozart ebenso anzutreffen wie die bahnbrechende Öffnung zu späterer Musik bis hin zum Boogie-Woogie.

Jonas Stark, geboren 1998 in Saarlouis, gewann im Oktober 2022 den Internationalen Klavierwettbewerb von Hong Kong mit der Aufführung von Beethovens 4. Klavierkonzert mit der Haydn Philharmonie und Marin Alsop. Im Jahr zuvor wurde er beim Internationalen SchubertWettbewerb in Dortmund mit dem 3. Preis ausgezeichnet.