„Physics is another Word for Nature“ – Schmuck, Objekte aus Metall und Malerei

17. bis 30.10.20 | temporary showroom Lübeck | Fischergrube 45

Künstlerinnen:

Vanessa Bernhardt, Noemie Boebs und Lena Grewenig

 

Die Ausstellung physics is another word for nature im temporary showroom Lübeck zeigt drei weibliche Künstlerpositionen aus verschiedenen Disziplinen.

 

Wie der Titel der Ausstellung schon verrät, widmet sich die Ausstellung der auftretenden Phänomene unserer Umgebung auf unserem Planeten.

 

Auf humorvolle Weise und mit wissenschaftlicher Recherche werden aufgestellte Theorien, wie beispielsweise die Gaia Theorie unter die Lupe genommen und werfen in den gezeigten Arbeiten neue Fragen auf. Die Arbeiten der Städelabsolventin und Meisterschülerin von Christa Näher, Lena Grewenig knüpfen hieran an und tauchen direkt in die weiblichen Tiefen ihres Körpers ein , erreichen jedoch über ihre Entfremdung und Dekontextualisierung eine Distanz, sodass sie sich gegenüber dem Betrachter öffnen, um seine eigene Assoziation mit der eigenen Körperlichkeit und persönliche Interpretation zulassen. Die mit teils selbst hergestellten Erdpigmenten (welche die Künstlerin aus Gebirgen sammelt und zu Pulver verarbeitet) entstandenen Gemälde Lena Grewenigs ziehen mit dieser gewählten Materialität eine weitere Linie zum Titel der Ausstellung. Nämlich die genuine Verwurzelung unserer Körpers mit dem der Erde.

 

In den Arbeiten Noemie Boebs wird dieses Zusammenspiel aufgegriffen. Bodenkundliche und kulturelle Recherchen veranlassten die Künstlerin zu Erdmassen oder Steinen verarbeiteten Objekten. Mit dem theoretischen Ansatz Noemie Boebs, erfährt der Betrachter, in wieweit ein konzeptioneller Ansatz sich im gestalterischem Schaffen äußert.

Dabei interessiert Noemie Boebs vor allem auch das Thema der Bodenkunde. Aus der Betrachtung von Aspekten eines Bodens, der ein lebender Körper ist, spannt Sie ihren eigenen philosophischen Bogen über Raum und Zeit.

 

In den Arbeiten der jüngst prämierten Goldschmiedin Vanessa Bernhardt (Stipendiatin des Celia Holzer Stipendiums, Hanau), wird die Sprache der Körper untersucht, die ohne Worte funktioniert und nur über das haptische, visuelle arbeitet. Hierbei widmet sich die Vanessa Bernhardt einer Forschung, die über Formensprache geht. Mit ihren Arbeiten macht sie erkenntlich, dass die Sprache der Objekte ohne Worte zwar begrenzter zu sein scheint, aber dann mit einer unerwarteten Kraft, unsere Sinne aus der eigenen Begrenztheit heraustreten lässt, indem sie eine weitere Dimension von Wahrnehmung schafft, die uns nur über das Erfahren ihrer Objekte ermöglicht werden kann. Damit beweist sie zum einen die Kraft der Körper um uns, wie auch die Kraft des uns am nächsten Körpers, dem eigenen.

 

In der Einheit scheint die Vielfalt enthalten zu sein. Maurice Merleau Pontys spricht von Verflechtung von Raum und Leib. Bereits Aristoteles befasste sich in seinen Schriften „Physik“ mit Atomteilchen, dem Vakuum und mit der Weite eines Raums, in welchem zweifelsohne immer Zeit enthalten ist.

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