Damion Davis, Support: Haszcara

Samstag | 2.2.19 | 21:30 Uhr | treibsAND | Willy-Brandt-Allee 9 | Lübeck

Einen Pressetext über Damion Davis zu verfassen, ist eigentlich eine beinahe unlösbare Aufgabe. Der Schauspieler und Lebenskünstler Florian Renner aus dem Osten Berlins ist, genau wie sein Alter Ego, der Musiker Damion Davis, ein schwer beschreibbarer, greifbarer Charakter. Man muss ihn erleben, man muss ihn live auf der Bühne sehen, man muss seine Songs hören. Im Auto, zu Hause auf der Couch oder in der Playlist auf dem Weg durch die Stadt. Damion ist ein Phänomen, kaum ein Künstler atmet Urbanität so aus jeder Pore, ohne, dass es in diesem Kontext falsch oder „cheesy“ wäre, das Wort „Urbanität“ überhaupt zu gebrauchen. Damion Davis ist mit Leib und Seele Hip Hop, ohne sich den musikalischen Zwängen diverser Rap-Trends zu unterwerfen. Er hat sich im deutschsprachigen Raum einen beinahe Legendenstatus erspielt ... man darf sagen, er hat ihn sich erkämpft! Jeder der ihn live gesehen hat, zählt ihn zu den Besten Deutschlands! Vom Hip Hop Kultfilm Wholetrain, Blutzbrüdaz mit Sido oder über die legendäre Berliner Crew Kaosloge und der Splash-Moderation. Wenn es um authentischen Hip Hop in Deutschland geht, der nichts mit Images und Gangster-Attitüden zu tun hat, kommt man an dem Namen Damion Davis nicht vorbei. Der Vollblutmusiker greift auch gern selbst zur Gitarre und produziert seine Tracks selbst oder zumindest mit. Ein Album von Damion Davis ist ein Album von Damion Davis. Jeder, der sich etwas in der Musik-Branche auskennt, wird diesen Satz verstehen oder ihn sogar zu schätzen wissen. Seine Songs sind zeitlose Momentaufnahmen, die mit gewaltigen Sprachbildern und komplexen Reimen Geschichten erzählen, in denen sich fast jeder wiederfinden kann. Dennoch wirkt es immer fast spielerisch leicht – ob Gesang oder Rap, jede Disziplin scheint ihm zu liegen wie eine zweite Haut. Es passt einfach.


Mit Forever Ying kommt nun 2016 ein weiteres Album des schauspielernden Musikers Florian „Damion Davis“ Renner auf die sehnsüchtig wartende Fangemeinde zu.


Eine neue musikalische Heimat bietet dabei die Berliner und Dresdner Label-Kooperation von NewDEF & WolfPack Entertainment. Forever Ying nimmt den roten Faden dort wieder auf, wo er eigentlich immer war – authentische, echte, musikalische und gefühlvolle Rapmusik zu liefern, die harmonische Hooks, ausgefeilte Beats, komplexe Reimstrukturen und endlich Flow im ursprünglichen Sinne zu bieten hat, ohne sich auf ein bestimmtes Genre festnageln zu lassen. Wie auch immer man es beschreiben will, man wird es nicht schaffen. Man muss Damion Davis erleben.

Punchlines und Gesellschaftskritik, Turn-Up und Emotionalität, Wortwitz und Empowerment: Die Rapperin Haszcara hat ihr Publikum fest im Griff. Schon mit Mitte 20 hat die Künstlerin mehr Bühnen abgerissen als ein Großteil der männerdominierten HipHop-Szene. Sowohl technisch als auch inhaltlich spielt die Wahl-Berlinerin in der oberen Rap-Liga, überzeugt in der Cypher ebenso wie auf Festivalbühnen und produziert ganz nebenbei auch noch den Großteil ihrer Beats selbst. Ihre 2017er EP „Roter Riese“ und ihr Debütalbum „Polaris“, das 2018 über Audiolith Records erscheint, zeigen die Vielseitigkeit der Ausnahme-Musikerin. 2015 hatte Haszcara durch ihre Teilnahme beim Video Battle Turnier VBT einen Senkrechtstart aus dem Nichts hingelegt und beweist seitdem wie kein anderer musikalischer Act in Deutschland, dass Battle-Attitude und politische Messages, Rap als Sport und Verletzlichkeit als Stärke keine Widersprüche sind. Haszcara braucht keine Maskerade, keine Special Effects, sondern einzig und allein ein Mikrofon um die Crowd einzunehmen. Ihre gnadenlose Ehrlichkeit, ihre beispiellosen Rap-Skills und ihre unvergleichliche Energie auf der Bühne machen es deutlich: An dieser MC kommt die HipHop-Szene nicht mehr vorbei. Haszcara ist hier – und ihr Stern am Rap-Firmament leuchtet hell. „Ich war immer euer Sonnenschein. Doch jede Sonne wird am Ende eine Bombe sein.“ Die Live-Performance der Rapperin ist der beste Beweis dafür.

« Bastian Bandt „Alle Monde“Dorothy Bird »