Grüninsel für Igel, Molch & Co.: PETA gibt Tipps zur tierfreundlichen Gartengestaltung

Gartenparadies für Mensch und Tier: Im Frühling und Sommer erwachen Flora und Fauna wieder zum Leben. Wo es möglich ist, sprießt Grün, die Vögel singen und Insekten tummeln sich um bunte Blumen. Vielerorts verschwindet die Natur jedoch nach und nach unter Platten und Pflastersteinen. Wo Bäume, Wiesen und Grünanlagen dem grauen Stadtbild weichen, wird der Lebensraum für die heimischen Wildtiere immer knapper. Gartenbesitzer können den Tieren ganz leicht helfen, indem sie ihre Grundstücke naturnah gestalten und vielfältige Lebensräume schaffen. Wie ein tierfreundlicher Garten aussieht, verrät Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei der Tierrechtsorganisation PETA.

„Inmitten der Kulturlandschaft und der eng bebauten Siedlungsbereiche schwindet der Lebensraum für die heimischen Wildtiere immer mehr“, so Vanessa Reithinger. „Doch mit wenigen Tricks können Gartenbesitzer tierfreundliche Grüninseln gestalten und den Vögeln, Insekten und anderen Kleintieren dabei helfen, ihr Überleben zu sichern. Wer ein solches Biotop schafft, kann sich bald an einer Vielzahl tierischer Bewohner erfreuen.“

So wird der Garten tierfreundlich gestaltet:

* Natürliches Grün: Einheimische und möglichst vielfältige Bäume, Büsche, Hecken, Blumen und Kräuter bieten zahlreichen Wildtieren Unterschlupf, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Das Zusammenspiel vielfältiger Lebensräume fördert auch die Artenvielfalt der Tierwelt im Garten.


* Durchgänge schaffen: Hecken sind eine natürliche Alternative zum Gartenzaun und ermöglichen Wildtieren wie beispielsweise Igeln den Durchgang zu anderen Grundstücken. So können die Tiere von Garten zu Garten streifen und ausreichend Nahrung finden.


* Wildblumenwiese: Mit einer im Fachhandel erhältlichen Blumenmischung aus verschiedensten Wildpflanzen wird die Grünfläche zu einem bunten Landeplatz für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Gut zu wissen: Zierpflanzen sehen zwar üppig aus, doch durch die Zucht der opulenten Blüten sind nur noch wenige Staubblätter vorhanden, die den nahrhaften Pollen erzeugen.

 

© Conny Maisch

* Kräuter-Genuss für Mensch und Tier: Blühender Schnittlauch, Lavendel, Oregano, Salbei und andere Küchenkräuter bieten unter anderem Bienen, Hummeln und Schmetterlingen eine leckere Nahrungsquelle.


* Tierfreundliche Pflanzenpflege: In einem naturnahen Garten kann gut auf eine Düngung verzichtet werden. Andernfalls sollte unbedingt auf natürliche Produkte wie Komposterde und Rindenmulch zurückgegriffen werden. Chemische Mittel sind meist tödlich für Insekten und schaden in der Folge auch Igeln und anderen Insektenessern.


* Torffreie Erde verwenden: Beim Abbau von Torf werden große Mengen Co2 freigesetzt, weshalb auf umweltfreundlichere Produkte zurückgegriffen werden sollte.


* Versteck- und Nistmöglichkeiten: Reisig- oder Steinhaufen bieten Eidechsen und Blindschleichen Unterschlupf. Totholz oder sogenannte Insektenhotels dienen Wildbienen, Käfern & Co als Nisthilfe und Unterschlupf.  Als Brutmöglichkeit oder Unterschlupf für gefiederte Besucher lassen sich Nistkästen ganz einfach an Bäumen anbringen.


* Tränken: Zahlreiche Arten nutzen Vogeltränken für ein kühles Bad an einem heißen Sommertag oder zur Wasserversorgung.


* Lebensraum für Amphibien und Insekten: Teiche oder Feuchtbiotope sehen nicht nur hübsch aus, sondern helfen auch vielen Arten beim Überleben im Garten – Amphibien nutzen zum Beispiel das Wasser als Kinderstube. Mit etwas Glück tummeln sich bald auch schon bunt schillernde Libellen um das kühle Nass. Der Teichrand sollte so gestaltet sein, dass Igel, Mäuse und andere Kleintiere nicht etwa an freiliegender Teichfolie oder glatten Rändern hineinrutschen oder -fallen bzw. problemlos wieder an Land gelangen. Wichtig: Damit Amphibienlaich und Insektenlarven überleben können, sollte auf Fische im Teich verzichtet werden.

Natürlich sollte bei allen anstehenden Arbeiten Rücksicht auf die Naturbewohner genommen und darauf geachtet werden, dass eventuelle Veränderungen des Gartens keine anwesenden Wildtiere stören.


Foto: Wildpflanzen bieten Bienen, Hummeln und Schmetterlingen eine leckere Nahrungsquelle./ © PETA

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