Korrektur: Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen und Kulturstiftung Hansestadt Lübeck schließen Kooperationsvertrag

medien-Der Bürgermeister Jan Lindenau und Jörg-Dieter Kogel, Vorstandsmitglied der Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen (v.l.n.r.) bei der Unterzeichnung des Kooperationvertrages. © Hansestadt Lübeck

Die Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen und die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck wollen ab sofort ihre Zusammenarbeit intensivieren. Jörg-Dieter Kogel, Vorstandsmitglied der Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen, und Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau unterzeichneten heute im Beisein von Dr. Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats und Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen im Günter-Grass-Haus den Kooperationsvertrag. Im Rahmen des feierlichen Empfangs trug sich der Dr. Bovenschulte auch in das Goldene Buch der Hansestadt Lübeck ein. Im Anschluss wurden die Ziele der Vereinbarung vorgestellt:

Das Günter Grass-Haus erhält mit dem Abschluss des Kooperationsvertrags einen privilegierten Zugang zu den audiovisuellen Medien des Bremer Archivs. Dies erleichtert die wissenschaftliche Arbeit des Museums erheblich. Die Daten des Bremer Medienarchivs können künftig für Ausstellungen, Veranstaltungen, digitale Angebote oder Publikationen leicht recherchiert, ausgewertet und schließlich genutzt werden. Dies ist vor allem langfristig von enormer Bedeutung, um den Forschungsstandort in Lübeck weiter zu stärken.

„Diese Kooperation ist ein wichtiger Meilenstein hin auf dem Weg, das vollständige Werk von Günter Grass als Schriftsteller, Künstler und politisch engagiertem Menschen zu bewahren und zu erforschen. Die Hansestadt Lübeck unterstützt aus Anlass dieser Kooperation die weitere Forschung mit einer personellen Verstärkung des Teams des Günter-Grass-Hauses Lübeck, um Erkenntnisse der gemeinsamen Arbeit noch mehr Menschen weit über Bremen und Lübeck hinaus zugänglich zu machen. Ich bin sicher, dass spannende Erkenntnisse und neue Projekte entstehen und danke allen Beteiligten, die zum Gelingen dieser Kooperation beigetragen haben“, so Jan Lindenau, Bürgermeister und Vorsitzender der Kulturstiftung in der Hansestadt Lübeck.

Das Günter Grass-Haus Lübeck wird im Gegenzug Ausstellungen und Veranstaltungen in Bremen anbieten. Damit erhält der kulturelle Austausch der beiden eng verbundenen Hansestädte einen zusätzlichen Impuls.

Das Günter Grass-Haus in Lübeck und das Medienarchiv der Günter Grass Stiftung Bremen arbeiten seit Jahren zusammen. Beide Institutionen sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Pflege des Werks des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass bewusst. Die Kooperation wird durch den engen Austausch nun intensiviert.

Bremens Bürgermeister, Dr. Andreas Bovenschulte, begrüßt diese Kooperation ebenfalls: „Ich freue mich, dass die beiden Grass-Institutionen in Lübeck wie in Bremen von nun an eng zusammenarbeiten und somit den Rezeptionsradius des audiovisuellen Schaffens von Günter Grass gehörig erweitern werden. Auch aus Bremer Sicht ist es ein Gewinn für beide Seiten, wenn das Günter Grass-Haus Lübeck mit seinem internationalen Renommee durch Ausstellungen und andere Veranstaltungen künftig auch in Bremen präsent sein wird. Und andererseits wird das Bremer Grass-Archiv wertvolle Beiträge leisten können für die Forschungsarbeit des Lübecker Grass-Hauses.“

Dr. Klaus Meier, Vorstandsvorsitzender der Günter Grass Stiftung Bremen: „Wir haben bisher schon sehr gut und freundschaftlich mit den Lübecker Grass-Einrichtungen zusammengearbeitet. Das audiovisuelle Grass-Archiv in Bremen knüpft gerade ein Netzwerk von Kooperationen in der Medienwissenschaft und im Kulturbetrieb. Darin wird das Günter Grass-Haus einen herausragenden, ja privilegierten Platz einnehmen. Günter Grass als Mensch, Künstler, Schriftsteller und Bürger gerade auch für jüngere Menschen erfahrbar zu machen, ist ein gemeinsames Ziel; der digitale Grass in Schrift, Ton und Bild unser Weg.“

Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen
Das Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen sammelt, dokumentiert und erschließt das audiovisuelle Werk von Günter Grass – seine Lesungen, Reden, Interviews und andere Beiträge in Hörfunk und Fernsehen sowie auf weiteren Ton- und Bildträgern. Die digitalisierten Dokumente werden auf Dauer gesichert und der Forschung sowie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Bestand des Medienarchivs basiert überwiegend auf Dokumenten, die von der ARD und weiteren öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (u.a. Deutschlandradio, ZDF, Deutsche Welle) zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus befinden sich in der Datenbank Dokumente ausländischer Rundfunkanbieter (u.a. BBC und Radio Gdansk) sowie weiterer Institutionen (u.a. Goethe-Institut, UFA, University of Mumbai). Das Medienarchiv liefert Beiträge zur Rezeptionsgeschichte des Lebens und des Werks von Günter Grass. Darüber hinaus sind Mediendaten über Weggefährten von Günter Grass wie Pierre Bourdieu, Heinrich Böll, Willy Brandt, Siegfried Lenz, Christa Wolf oder den Mitgliedern der Gruppe 47 wie Ingeborg Bachmann, Hans-Magnus Enzensberger oder Marcel Reich-Ranicki zu finden.

Günter Grass-Haus
Das Günter Grass-Haus ist ein Forum für Literatur und bildende Kunst und Teil der Lübecker Museen Kulturstiftung Hansestadt Lübeck. Es organisiert Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen, die sich nicht auf das Werk von Günter Grass beschränken, dieses jedoch immer wieder als Anknüpfungspunkt nehmen. Das Haus bietet beste Voraussetzungen zur Erforschung des vielseitigen Werks von Günter Grass und interdisziplinärer Fragestellungen im Allgemeinen. Es beherbergt eine Präsenzbibliothek mit rund 2000 Bänden zum Schaffen des Nobelpreisträgers sowie zu Werken anderer mehrfach begabter Künstlerinnen, ein Medienarchiv und ein Sammlungsarchiv, das Manuskripte des Schriftstellers und den Großteil seines bildkünstlerischen Nachlasses umfasst. Die digitalen Angebote wie die „Sammlung online“, das „Virtuelle Archiv“, die Virtual- und Augmented-Reality-Angebote „INSIDE BLECHTROMMEL“ oder die App „Tour de Grass“ haben im Rahmen der digitalen Strategie der Hansestadt Lübeck zuletzt in der Öffentlichkeit und Fachwelt reüssiert.

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