Picknick ohne Wegwerfgeschirr: So feiern Klimaschützer und Lebensmittelretter den Sommer

Noch gibt es Geschirr aus Wegwerfplastik zu kaufen, aber ab 2021 ist es in der EU (Europäische Union) verboten – ein kleiner Schritt im Kampf gegen die Verschmutzung der Natur mit Plastik. Wer Einweggeschirr bei Picknick und Grillparty abschafft, leistet einen Beitrag zum Umweltschutz und für die eigene Gesundheit.

Gut eine Million Tonnen Plastikmüll pro Jahr entsorgt Deutschland per Export in andere Länder und trägt damit zur weltweiten Umweltverschmutzung bei.[1] Wer Wert auf Klimaschutz und nachhaltiges Handeln legt, vermeidet Wegwerfprodukte aus Plastik.

Bio-Plastik ist keine Lösung
Umweltbewusste Verbraucher*innen versuchen, das herkömmliche Einweg-Plastik durch Bio-Kunststoffe zu ersetzen. Doch Bio-Besteck und Trinkbecher aus kompostierbarem Material schneiden bei der Ökobilanz kaum besser ab als Einweg-Plastik. Die Bakterien im Kompost können diese nicht zersetzen.[2] Bei der Herstellung werden meist chemische Zusätze auf Erdöl-Basis benutzt, die beim Entsorgen auf dem Kompost in die Umwelt gelangen. „Bio-Kunststoffe lassen sich nicht wiederverwerten. Sie werden in Recyclinganlagen als Störstoff aussortiert und verbrannt“, erläutert Selvihan Koç, Referentin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Die bessere Alternative sind wiederverwendbare Geschirre aus Polypropylen. Sie kommen ohne gesundheitsgefährdende Weichmacher aus, sind hitzebeständig und robust. Vorsicht ist dagegen bei Bambusgeschirr geboten. Diese Produkte werden als natürlich und nachhaltig angepriesen, enthalten aber häufig Melamin und Formaldehyd. Beide Stoffe können in Lebensmittel übergehen und Krebs sowie Nierenschäden verursachen.[3]

Reste schützen und mitnehmen
Nach der Grillparty bleibt meist viel Essen übrig. „Die Reste in bunte Servietten zu wickeln ist aber keine gute Idee“, so Selvihan Koç. Chemische Stoffe können dabei in die Lebensmittel übergehen. Auch Eisbehälter sind nicht dafür gemacht, Reste nach Hause zu transportieren. Am sichersten sind Glasbehälter oder Frischhalteboxen mit dem Recyclingkürzel PP für Polypropylen und PE für Polyethylen. Wer seine Gefäße gleich zur Party mitbringt, ist gut ausgestattet, um Lebensmittel zu retten. Aber Achtung: Leicht verderbliche Speisen wie etwa roher Fisch, Fleisch oder Salate mit Mayonnaise eignen sich nicht zum Aufbewahren und bringen das Risiko von Lebensmittelinfektionen mit sich.
Mehr Tipps zur Müllvermeidung gibt es hier: https://www.verbraucherzentrale.sh/leben-ohne-plastik-antworten-auf-haeufige-fragen-26549

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