Schadenersatzforderung im Briefkasten? Erste Hilfe bei Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzung

Wer im Internet kostenlose Angebote für Filme oder Musik nutzt, riskiert eine Urheberrechtsverletzung und hohe Schadenersatzforderungen. Doch nicht alle Abmahnungen und Forderungen sind berechtigt. Die Verbraucherzentrale bietet erste Hilfe für Betroffene.

 

Regelmäßig melden sich Schleswig-Holsteiner bei der Verbraucherzentrale, weil sie unangenehme Post von einer Anwaltskanzlei bekommen haben. In einem aktuellen Fall fordert die Kanzlei Brammer aus Bielefeld im Namen einer Filmgesellschaft knapp 200 Euro Schadenersatz von einem jungen Mann aus Tetenbüll im Kreis Nordfriesland. Auf einem Streaming-Portal soll der Betroffene kostenlos einen aktuellen Spielfilm heruntergeladen und damit das Urheberrecht der Filmgesellschaft verletzt haben. Der Filmtitel sowie die IP-Adresse des Nutzers und der genaue Zeitpunkt der Tat sind im Schreiben angegeben.

 

Schnell reagieren und Forderungen prüfen lassen
„Wer eine Schadenersatzforderung bekommt, braucht sie nicht in jedem Fall zu bezahlen“, sagt Dr. Boris Wita, Referent für Verbraucherrecht. „Betroffene können sich direkt an die Verbraucherberatung wenden und das Schreiben prüfen lassen.“ Häufig sind die geforderten Beträge zu hoch angesetzt. In manchen Fällen ist sogar das ganze Schreiben gefälscht. Ob wirklich eine Urheberrechtsverletzung dahinter steckt und welche Forderungen berechtigt sind, können Betroffene meist nicht erkennen. „Wichtig ist es, schnell zu reagieren. Sonst kann das Ganze im ungünstigen Fall noch teurer werden“, betont der Experte. Dasselbe gilt für Unterlassungserklärungen, die häufig zusammen mit einer Abmahnung ins Haus kommen. Viele vorgefertigte Erklärungen greifen zu weit. Wer sich absichern will, bekommt bei der Verbraucherberatung Unterstützung von Fachleuten.

 

Ansprechpartner für Betroffene
Die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale nehmen Beschwerden auf, sammeln Fälle und unterstützen Verbraucher mit Informationen, Musterbriefen und persönlicher Beratung.

 

Beratungsstellen in Schleswig-Holstein

 

Verbraucherzentrale Kiel
Andreas-Gayk-Straße 15, 24103 Kiel
Telefon: 0431/590 99 40

 

Verbraucherzentrale Lübeck
Fleischhauer Straße 45, 23552 Lübeck
Telefon: 0451/722 48

 

Verbraucherzentrale Norderstedt
Rathausallee 38, 22846 Norderstedt
Telefon: 040/52 38 455

 

Verbraucherzentrale Heide
Postelweg 4, 25746 Heide
Telefon: 0481/61 774

 

Verbraucherzentrale Flensburg
Schiffbrücke 65, 24939 Flensburg
Telefon: 0461/28 604

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