Smart TV: So lassen sich Stromverbrauch und Verbreitung persönlicher Daten verringern

Internetfähige Fernsehgeräte gehören in der Pandemie zu den Verkaufs-schlagern, die Umsätze in Deutschland sind nach Angaben der gfu GmbH 2020 um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Smart TVs vernetzen sich und bekommen Updates aus dem Internet. Einige Hersteller empfehlen deshalb, die Geräte nicht auszuschalten, sondern im Stand-By-Modus laufen zu lassen. Davon rät die Verbraucherzentrale ab. Das Ausschalten schadet den Geräten nicht und verringert den ökologischen Fußabdruck.

Ein TV Gerät im Standby-Modus darf maximal ein Watt Energie verbrauchen. Das schreiben die neuen Ökodesign-Anforderungen der EU vor. Viele Geräte erhalten im Standby-Betrieb regelmäßig Updates und verbrauchen dann kurzzeitig mehr Strom. Bei OLED-Geräten ist es wichtig, dass diese nach der Benutzung eine Weile im Standby-Modus eingeschaltet bleiben. Sonst kann es zu Einbrenneffekten, also dauerhaften Schatten auf dem Bildschirm kommen.

Abschied von Standby für den Klimaschutz
Ausschalten statt Standby-Betrieb bringt bei einem einzelnen Gerät eine kleine Ersparnis, denn moderne Geräte verbrauchen in diesem Modus deutlich weniger als die Vorgänger-Generation. „In der Summe bedeutet eine solche Gewohnheitsänderung aber einen Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz. „Laut Schätzungen verbraucht der Standby-Betrieb von Geräten etwa 22 Milliarden Kilowatt Strom - oder vier Millionen Euro“, sagt Sascha Beetz, Referent für Energie und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Sein Tipp: Das Gerät mit einer programmierbaren Steckerleiste betreiben. So kann es nach der Nutzung zunächst im Standby-Betrieb bleiben und später – etwa eine Stunde nach dem Schlafengehen – automatisch ganz abgeschaltet werden. Bis dahin sollten die automatischen Regenerationsläufe der Displays beendet sein. Diese sind notwendig, weil Leuchtdioden (LED) während der Betriebszeit sonst Farbe annehmen, was der Bildqualität schaden würde.

Geräte melden Nutzerdaten an Hersteller
Internetfähige Fernsehgeräte sammeln Nutzerdaten, die Hersteller geben diese an Dritte weiter und erhöhen damit ihre Gewinne. Für Verbraucher bedeutet diese unkontrollierte Verbreitung ihrer persönlichen Daten mehr Werbung und ein höheres Risiko für Phishing, Identitätsdiebstahl und untergeschobene Verträge. Wer Wert auf Datensparsamkeit legt, kann die Sicherheit bei den Geräteeinstellungen erhöhen. „Unnötige Apps lassen sich deaktivieren und datenhungrige Einstellungen abschalten, zum Beispiel die eingebaute Webcam und das Mikrofon“, so Beetz.

« Innovation trifft auf saisonalen GenussDie 31. Hanseschau Wismar – in diesem Sommer noch schöner »