Vorderreihe in Travemünde soll ab 2020 Fußgängerzone werden

Die Verkehrsplanung der Hansestadt Lübeck hat das Mobilitätskonzept für Travemünde abgeschlossen. Zusammen mit seinem Maßnahmenkatalog stellt das Mobilitätskonzept den Rahmen für die zukünftigen verkehrlichen Maßnahmen im Stadtteil Travemünde dar. Die entsprechende Beschlussvorlage liegt nun den politischen Gremien zur Beratung vor.

Dieser Katalog umfasst eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen. Hierzu gehören etwa der Ausbau und die Umgestaltung diverser Knotenpunkte und Straßenzüge, eine vertiefende Untersuchung für eine zweite Haupterschließung, die Einführung einer Fußgängerzone in der Vorderreihe oder die Prüfung von Anwohnerparkvorrechten in Strandnähe. Primär soll auf diesem Wege das bestehende Verkehrsnetz optimiert werden. Auch die Konfliktvermeidung zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit nimmt einen großen Stellenwert ein. Daneben zielt das Mobilitätskonzept aber auch auf den ruhenden Verkehr der Besucher (Parkkonzept) und die Aufwertung des
öffentlichen Raums ab.

Ob Fußgänger, Rad- oder Autofahrer, Bus- und Bahnfahrer oder Nutzer der Priwallfähren– die Bürgerinnen und Bürger durften den künftigen Entwicklungsprozess im Rahmen der Bürgerbeteiligung im ersten und letzten Quartal 2017 aktiv mitgestalten. Die Bedürfnisse der in Travemünde lebenden Menschen gingen dabei eindeutig hervor: Gewünscht wird ein attraktiver Lebensraum mit einer möglichst intakten Umwelt und einem nachhaltigen Verkehrsangebot. Travemünde soll ein (er)lebenswerter Ort der kurzen Wege für Fußgänger und Radfahrer werden, der im Halbstundentakt mit der Bahn zu erreichen ist und in dem Autofahrer attraktive Parkplätze in ausreichender Anzahl vorfinden. Auch ist die qualitätsvolle Förderung des Tourismus für das Wohlergehen des Stadtteils und der hier lebenden Menschen essentiell.

Der Bürgerbeteiligung voraus gingen umfangreiche Verkehrserhebungen, die als Basis für den Erarbeitungsprozess dienten. Die Analyse berücksichtigte dabei auch alle im Raum Travemünde/Priwall avisierten Projekte des Wohnungsbaus und des Tourismus. So wurde ermittelt, dass der Kfz-Verkehr bei voller Umsetzung dieser Projekte um durchschnittlich rund 25 Prozent zunehmen wird. Gleichzeitig ist auch festzuhalten, dass das ermittelte Gesamtverkehrsaufkommen mit dem bestehenden Netz (und punktuellen Optimierungen) noch abgewickelt werden kann. Die rund 2.800 öffentlichen Parkplätze wurden -auch in der Hauptsaison- als ausreichend
ermittelt.

Die Umsetzung erster Maßnahmen, wie etwa die Einführung von Bike-und-Ride-Anlagen an den Bahnhaltepunkten „Lübeck Travemünde-Hafen“ und „Travemünde-Skandinavienkai“ ist bereits im Juli 2018 erfolgt.

Die Dokumentation zum Mobilitätskonzept ist online abrufbar unter: http://stadtentwicklung.luebeck.de/stadtplanung/verkehrsplanung/travemuende.html  

Hintergrund:
Mit der Beauftragung der Bürgerschaft begann im Sommer 2015 die Ausarbeitung des Mobilitätskonzepts Travemündes. Die vorgegebenen politischen Leitbilder sahen unter anderem das Ziel eines attraktiveren Lebensraums, ein nachhaltiges Verkehrsangebot, attraktive Parkplätze in ausreichender Anzahl sowie Verkehrsberuhigung vor.

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