Deniz Yücel liest in den Kammerspielen aus seinem neu erschienenen Buch »Agentterrorist«

Deniz Yücel liest in den Kammerspielen aus seinem neu erschienenen Buch »Agentterrorist«

Deniz Yücel © Urban Zintel

Am 11. Oktober liest Deniz Yücel in den Kammerspielen aus seinem neu erschienenen Buch »Agentterrorist«, es moderiert Christian Schwandt, Geschäftsführender Theaterdirektor.


»Niemals« werde man Deniz Yücel ausliefern, erklärte der türkische Staatspräsident Erdo?an im Frühjahr 2017, jedenfalls nicht, solange er im Amt sei. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der deutschtürkische Journalist seit zwei Monaten im Hochsicherheitsgefängnis Silivri Nr. 9. Zehn Monate später erhielt er ein Angebot zu seiner Freilassung – und lehnte ab. Die Inhaftierung des Korrespondenten der Welt führte in Deutschland zu einer enormen Solidaritätsbewegung und sorgte für eine schwere diplomatische Krise. Yücel erzählt von seinem Jahr im Gefängnis, von Einzelhaft und Schikanen. Und davon, wie er durch die Liebe und den Rückhalt seiner Frau und dank der Unterstützung seiner Anwälte, seiner Zeitung und der »Free Deniz«-Kampagne noch unter widrigsten Umständen um Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen konnte – und dabei die Bundesregierung, seine Familie, Freunde und Kollegen und schließlich sogar seine Geiselnehmer an den Rand der Verzweiflung trieb.

Deniz Yücel schreibt sehr persönlich, kämpferisch und humorvoll darüber, wie man ins Geschehen eingreifen kann, wenn man zum Spielball der internationalen Politik geworden ist. Eine hellsichtige Analyse über die jüngste Entwicklung der Türkei, die Funktionsweisen autoritärer Regimes und die Mechanismen der demokratischen Öffentlichkeit. Und eine Geschichte, die man noch dann mit Spannung bis zur letzten Seite liest, wenn man das Happy End mit Petersilienstrauß kennt.

Biografie
Deniz Yücel wurde 1973 als Kind türkischer Einwanderer in Flörsheim am Main geboren und studierte an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft. Er arbeitete als Redakteur bei der Wochenzeitung Jungle World und der tageszeitung. 2015 ging er als Korrespondent der Welt in die Türkei. Für seine Arbeit wurde Yücel mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik. Nach »Taksim ist überall« (2014/17) und »Wir sind ja nicht zum Spaß hier« (2018) ist »Agentterrorist« sein drittes Buch.

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