„Hello Lübeck“ – Neue Lübecker Kunstausstellung als Ort des lebendigen Austauschs

Sonntag | 03.12.2023 bis Sonntag | 28.07.2024 | Kunsthalle St. Annen | St.-Annen-Straße | Lübeck

Am 2. Dezember wird die Ausstellung „Hello Lübeck – Dialoge mit der Kunsthalle St. Annen“ eröffnet. Schon der Titel macht deutlich, dass die Schau den Start für eine Neuausrichtung der Lübecker Kunsthalle St. Annen als Ort des lebendigen Austauschs über die Kunst für alle symbolisieren soll und sich das Haus für den Dialog mit der ganzen Gesellschaft öffnen möchte. Dementsprechend ist auch das zentrale Ausstellungsthema der Dialog: Werke aus der Sammlung der Kunsthalle St. Annen, deren Schwerpunkt auf der Kunst nach 1945 liegt, werden sammlungsübergreifend kulturhistorischen Exponaten aus anderen Häusern des Lübecker Museumsverbunds gegenübergestellt. Darüber hinaus haben namhafte Künstler:innen wie Andreas Angelidakis, Christian Jankowski, Nezaket Ekici, Ahmet Öğüt ,Tatjana Busch, Stephanie Lüning und Benjamin Butter eigens für die Schau Installationen und Kunstwerke geschaffen. „Hello Lübeck“ läuft bis zum 28. Juli 2024 und gliedert sich in zwei Akte. Am 11. April eröffnet der zweite Teil mit dem Untertitel „Eine Ausstellung im Wandel“, bei dem die bisherige Präsentation um neue Positionen ergänzt und neu arrangiert wird.

Eigens für die Räumlichkeiten der Kunsthalle hat der Künstler Andreas Angelidakis, dem breiteren Publikum durch seine Arbeit auf der documenta 14 bekannt, die modulare und partizipative Installation „The Beach“ entwickelt. Damit entsteht ein barrierefreier und kostenfrei zugänglicher „Open Space“ inmitten der Kunsthalle als Treffpunkt und Ort des Austauschs für alle. Aktiv als Akteur:innen einbezogen werden die Besuchenden im Rahmen von Nezaket Ekicis Performance-Installation „Searching another“ und Ahmet Öğüts Installation „Jump-Up!“, die mit ihren Kunstwerken direkt auf die Sammlung der Kunsthalle Bezug nehmen. Beide Arbeiten erweitern den Museumsraum zu einem Ort der Interaktion, indem sie entweder in die Hand genommen und durch die Kunsthalle getragen werden dürfen oder die Besuchenden gar eingeladen sind, auf Trampolinen zu springen. Einerseits steht der Spaß im Vordergrund, andererseits hinterfragen die Künstler:innen normative Verhaltensweisen und Zugangsmöglichkeiten im und zum Museum und dekonstruieren tradierte Lesarten der Kunst. Durch diese Gegenüberstellungen zeitgenössischer Kunst mit der eigenen Sammlung werden auch die Leerstellen aufgedeckt: Denn es zeigt sich beispielsweise, dass nur circa 10 Prozent des Sammlungsbestandes Frauen zuzuschreiben ist und ähnlich ist es um die außereuropäische Kunst bestellt.

Die immersive Licht- und Soundinstallation der Künstlerin Tatjana Busch lädt in zwei Räumen zur Ruhe ein und ermöglicht einen sinnlichen Zugang zur Kunst. Analog zum institutionellen Selbstreflexionsprozess haben die Besuchenden hier die Möglichkeit, in sich zu gehen, in den Dialog mit sich selbst zu treten und auch den eigenen Standpunkt aktiv zu hinterfragen.

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die Kinder-Kunsthalle, die erstmals ihre Türen schon für die jüngsten Museumsgäste öffnet und in Zukunft ein fester Bestandteil aller Ausstellungen in der Kunsthalle St. Annen sein wird. Die Künstler:innen Stephanie Lüning und Benjamin Butter verwandeln die Ausstellungsräume in begehbare und partizipative Kunstwerke zum Mitgestalten und ermöglichen auf diese Weise spielerische und kreative Herangehensweisen an die zeitgenössische Kunst.

„Hello Lübeck“ ist die erste Ausstellung, die von Noura Dirani in ihrer Rolle als Leiterin der Kunsthalle St. Annen konzipiert wurde. Ein breit angelegtes und vielfältiges Begleitprogramm läuft parallel zur Schau. Neben Kunstaktionen, Art Dinner-Veranstaltungen, Workshops und Rundgängen, öffnet das Museum für Partys auch bei Nacht.

Im zweiten Teil der Ausstellung mit dem Untertitel „Eine Ausstellung im Wandel“, der am 11. April eröffnet wird, kuratiert der neu gegründete Jugendclub „Junge Kunsthalle“ verschiedene Räume. Zudem entstehen eigens für die Kunsthalle neue skulpturale Arbeiten von dem Konzeptkünstler Christian Jankowski, die im Rahmen des Kunstprojekts „Geknetete Stadt“ in Zusammenarbeit mit Lübecker Schüler:innen geschaffen worden sind. Die Skulpturen visualisieren die Sorgen, Wünsche und Visionen der jungen Menschen in Bezug auf das Leben in der Stadt von Morgen und sollen ermahnen, den Heranwachsenden Gehör zu schenken.

„Hello Lübeck – Dialoge mit der Kunsthalle St. Annen“ wird am Samstag, 2. Dezember, im Beisein der in der Ausstellung vertretenen Künstler:innen eröffnet, die man in Open Studios besuchen und persönlich kennenlernen kann. Auf die Gäste wartet die Uraufführung von Nezaket Ekicis Performance „Searching another“. Abends sorgt der Berliner DJ Patric Catani für gute Stimmung.
Weitere Informationen unter http://kunsthalle-st-annen.de/.

« Kunst in Vollendung: Neue Ausstellung „FreieKunst“ in der Galerie Art for youJahresschau 2023 der Gemeinschaft Künstlerinnen und Künstler e.V. (GLK) - Jede Menge Jahresschau-Kunst in diesem Jahr in Lübeck! »