Junges Musiktheater zeigt „Die schöne Helena“

In der Reihe „Junges Musiktheater“ lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) in Kooperation mit dem Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe (KuB) am Freitag, 21. Februar um 20:00 Uhr zur Premiere. Unter musikalischer Leitung von Robert Roche und der Regie von Dominik Wilgenbus bringen junge Gesangssolisten der MHL Jacques Offenbachs Operette Die schöne Helena auf die Bühne.


Vierzehn junge Gesangssolistinnen und Gesangssolisten der MHL präsentieren in einer gewitzten, kurzweiligen Inszenierung „Die schöne Helena“ von Jacques Offenbach in einer deutschen Textfassung des Gastregisseurs Dominik Wilgenbus, in der gesungen, rezitiert und getanzt wird. Lachen ist in dieser Parodie auf die griechische Mythologie, basierend auf dem „Urteil des Paris“, ausdrücklich erlaubt. Offenbach überzeichnet brillant die heroischen Vorbilder der großen Oper und zeigt, welche Verirrungen aus Machtmissbrauch und Korruption heraus entstehen.


Robert Roche, Professor für Korrepetition hat Offenbachs mitreißende Musik, die in vielen Facetten von anrührend bis spritzig erscheint, für ein fünfköpfiges Kammerensemble adaptiert.


Im alten Griechenland geht es drunter und drüber: Der Prinz von Troja ist gekommen, um sich Helena, die schönste Frau der Welt, zu holen. Keine geringere als Venus, die Göttin der Liebe, hat sie ihm als Belohnung für eine Gefälligkeit versprochen. Dumm nur, dass Helena bereits verheiratet ist. Sie ist zunächst hin- und hergerissen zwischen der Treue zu ihrem Ehemann und dem leidenschaftlichen Begehren für den schönen Paris. Doch dann lässt sie alle Hemmungen fallen – haben die beiden Liebenden eine Chance auf ein gemeinsames Glück oder droht es im Trojanischen Krieg unterzugehen?


Regisseur Dominik Wilgenbus erläutert, inwiefern sich das Stück für eine Aufführung im Rahmen der Reihe „Junges Musiktheater“ besonders eignet: „Das Stück beinhaltet für das gesamte Ensemble Gesang, Dialog und Choreographie in enger Abfolge. Daran lässt sich darstellerisches Handwerk vielfältig trainieren.“ Auf nahezu leerer Bühne lässt der Regisseur die Studierenden durch ihr vokales und körperliches Spiel alle für die Handlung erforderlichen Räume und Stimmungen gemeinsam erschaffen: Mit scharfem Witz und Frivolität entlarven sie die Doppelbödigkeit sexueller und politischer Macht in einer Welt der Schief- und Schräglage. Wilgenbus geht es dabei um den virtuosen Umgang mit Sprache, das Transportieren des höchst ironischen und doppelbödigen Textes, singend ebenso wie im Dialog: „Schöngesang als Selbstzweck ist bei Offenbach tabu, gleichermaßen geistige wie körperliche Beweglichkeit dagegen Voraussetzung. Auszusehen wie eine fertige Aufführung an einem „richtigen“ Theater ist für uns kein Ziel. Vielmehr versuchen wir, in unserer Arbeit unter den gegebenen Umständen so weit wie möglich zu kommen, ab der Premiere dann gerne vor Publikum.“


Mit der rund zweieinhalbstündigen Produktion setzt die MHL ihre Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem KuB fort. In der Reihe „Junges Musiktheater“ stellen Studierende der MHL dort Musiktheaterszenen in unterschiedlichen Besetzungen vor, die im KuB Bad Oldesloe und im Großen Saal der MHL aufgeführt werden.


Die Premiere findet am Freitag, 21. Februar um 20:00 Uhr im KuB (Beer-Yaacov-Weg 1) statt. Weitere Aufführungen gibt es am Samstag, 22. Februar um 20:00 Uhr sowie am Sonntag, 23. Februar um 17:00 Uhr. Karten sind im Vorverkauf für 18,50 Euro (ermäßigt 12,50 Euro) und an der Abendkasse für 20,50 Euro (ermäßigt 14,50 Euro) erhältlich.


In Lübeck wird die „Schöne Helena“ dann am Freitag, 3. April und Samstag, 4. April, jeweils um 19:30 Uhr sowie am Sonntag, 5. April um 17:00 Uhr im Großen Saal der MHL zu sehen sein.

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