Der Fahrplan nach oben: The Female Way to Leadership

Ein Mann, nennen wir ihn Christian, und eine Frau, Tanja, betreten gleichzeitig das große Unternehmensgebäude. Beide haben gerade ihr BWL-Studium abgeschlossen – Tanja mit deutlich besseren Noten. Beide möchten heute in Firma X ihre berufliche Karriere starten. Den Weg von der Lobby hinauf zur Chefetage markieren blaue und rote Pfeile. Der blaue Weg für Männer führt Christian direkt zum Aufzug, die weibliche Route leitet Tanja Richtung lang gezogenes Treppenhaus … So oder so ähnlich fühlt sich Karriere für Frauen mitunter an.

Das bildhafte Beispiel um Christian und Tanja in „Frau kann Chef“ zeigt eindrücklich, wie die Realität in deutschen Unternehmen oft aussieht. Mit bekannter Konsequenz: Die Frauenquote in Führungspositionen sieht nach wie vor mau aus. Von Parität keine Spur. Im Jahr 2021 waren in deutschen Führungsetagen nur rund 24 Prozent Frauen vertreten. 2022 saßen in den Vorständen der 160 börsennotierten Unternehmen mehr als 85 Prozent Männer. Eine beliebte Ausrede der Entscheider: „Wir finden keine Kandidatinnen. Frauen wollen nicht ins oberste Stockwerk.“ Beraterin Lilian Gehrke-Vetterkind, die sich den Themen Diversity und Female Empowerment verschrieben hat, erlebt die Lage anders. Frauen wollen durchaus führen – aber unter anderen Vorzeichen. Das belegt auch ihre gleichnamige Studie. Dafür befragte sie diverse Kandidatinnen nach ihren Präferenzen zum Thema Führung. Das aus den Antworten entwickelte Präferenzen-Modell zeigt klar, worauf Frauen Wert legen, wenn sie eine Führungsposition einnehmen würden.

Dass sich weibliche Topkräfte oft unbemerkt Stufe um Stufe durchs Karrieretreppenhaus kämpfen, während Neuling-Christian im Aufzug Chef-Christian trifft, der ihn noch während der Fahrt zum Tennispartner und „Head of irgendwas“ ernennt, ist nur eine Erklärung für frustrierte Kandidatinnen. Wenn Frauen schwer nach oben kommen, liegt das oft an der gelebten Kultur, den inneren Strukturen und bewussten wie unbewussten Vorurteilen im Unternehmen. Frauen wollen keine Ellenbogenkarrieren, sind nicht auf Schmeicheleien aus und sehen in 70-Stunden-Wochen kein Statussymbol. Sie reizt weder die komplette Selbstaufopferung für Job und Firma noch Command-and-Control- Hierarchien oder Grabenkämpfe.

Was Frauen aber durchaus wollen, ist gestalten. Wirken. Ihr volles Potenzial entfalten. Sie haben Lust, Einfluss zu nehmen, schöpferisch in Unternehmen tätig zu sein und Menschen zu führen. Frauen wollen und können führen – und das nicht als besserer Mann, sondern nach weiblichen Regeln, im eigenen Stil und unter veränderten Bedingungen. Mehr denn je fordern sie die gleiche Teilhabe und Verantwortung wie ihre Kollegen. All diese Kandidatinnen stehen entschlossen vor dem Aufzug in die Chefetage und lassen sich nicht mehr dazu bewegen, die Treppe zu nehmen. Sie möchten genauso selbstverständlich wie Christian den direkten Weg nehmen.

„Frau kann Chef“ liefert einen handfesten Leitfaden, wie Frauen in einer männerdominierten Arbeitswelt auftreten können. Ob introvertiert oder gesellig, ob ruhig oder extravertiert, ob unerfahren, teilerfahren, mit positiven oder negativen Führungserlebnissen: Dieses Buch dient allen Frauen als Coach, die mit Freude und Gelassenheit in Führung gehen wollen. „Frau kann Chef“ skizziert unterschiedlichen Persönlichkeitstypen einen passgenauen Fahrplan zum Female Way of Leadership. Die Autorin begleitet ihre Leserinnen im Aufzug nach oben und vermittelt das notwendige Wissen und Selbstbewusstsein. Mit konkreten Handlungsempfehlungen gibt der motivierende Ratgeber jede Menge Sicherheit, um gezielt in die Führungsaufgabe hineinwachsen zu können. Um Leadership nach eigenen Vorstellungen zu lernen, zu leben und zu genießen. Und um eine Führungskraft zu sein, die mit weiblichen Eigenschaften glänzt und nach eigenen Regeln die Richtung bestimmt.

Wer Lust auf Einfluss hat, findet in „Frau kann Chef“ pragmatische Tipps um selbstbewusst, unerschrocken und entspannt in Führung zu gehen. Die Leserinnen lernen hier nicht nur, ihre eigene Persönlichkeit besser zu verstehen, die Autorin Lilian Gehrke-Vetterkind weist ihnen auch Schritt für Schritt den Weg zu erfolgreichem Female Leadership. Der Praxisratgeber gibt klare Hilfestellungen zum Umgang mit Teammitgliedern, unterstützt bei Konfliktgesprächen und politischen Spielchen, öffnet die Augen für den eigenen Führungsstil und skizziert den Umgang mit Fehlern. Gleichzeitig diskutiert er lösungsorientiert die typischen Themen, mit denen Frauen heute regelmäßig konfrontiert sind: die Vereinbarkeit von Job, Care- und Haushaltsarbeit, der Wunsch nach Führen in Teilzeit, Jobsharing-Herausforderungen und dem Servant-Leadership-Ansatz.

Strukturiert aufbereitete Kapitel mit vielen Praxisbeispielen und konkreten Empfehlungen vermitteln das Know-how und die Erfahrung der Autorin nahbar und empathisch. Lilian Gehrke-Vetterkind motiviert alle, die zweifeln, zaudern, zögern, die gerne wollen, suchen und anpacken – und gibt ihnen mit „Frau kann Chef“ ein sofort anwendbares Werkzeug an die Hand, um ihren Wunsch nach Gestaltung und Gleichberechtigung umzusetzen. Mit erprobten Tipps für jede Situation des Führungsalltags braucht keine Frau mehr erschöpft und enttäuscht im Treppenhaus nach Puste zu ringen. Denn eines ist klar und zweifelsfrei: Frau kann Chef! Und zwar sowas von.

Lilian Gehrke-Vetterkind ist Systemische Beraterin für Organisationsentwicklung und Change Management, Kommunikationsberaterin nach Schulz von Thun, LINC Personality Profiler Coach und Diplom-Betriebswirtin mit über 20 Jahren Praxiserfahrung in der Personalentwicklung und Erwachsenenbildung. Sie ist Inhaberin von Gehrke & Vetterkind Consultants, Kooperationspartnerin der AllBright Stiftung und der Haufe Akademie, Mitglied der Frauennetzwerke nushu und FidAR e.V. sowie Mentorin bei der Deutschlandstiftung Integration und bei MentorMe. Außerdem ist sie Initiatorin des Young Female Leadership Program. https://gehrke-vetterkind.com.

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