Noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle?

Markus Dusch

Zum Ende der Sommerferien sind noch 766 offene Ausbildungsstellen in der Hansestadt Lübeck gemeldet. „Von insgesamt 1.819 Ausbildungsstellen, die uns seit Anfang Oktober 2019 zur Besetzung angeboten wurden“, erläutert Markus Dusch, der Chef der Arbeitsagentur Lübeck. „Es ist also im aktuellen Berufsberatungsjahr viel passiert. Trotzdem ist noch eine ganze Palette an interessanten Angeboten auf dem Markt.“

Die verschiedenen Möglichkeiten werden kaum sichtbar, wenn man nur die Top-10 der freien Ausbildungsstellen im Blick hat. Denn die werden – wie in jedem Jahr – von den Berufen im Handel angeführt. Welche Berufe darüber hinaus angeboten werden, erfahren die Jugendlichen nur nach intensiverer Recherche. „Bei uns sind zum Beispiel noch Stellen als Bachelor of Arts – Fitnessökonomie, Chemielaborjungwerker/in, Fachkraft Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Orthopädietechnik-Mechaniker/in, Packmitteltechnologe/in oder Technische/r Systemplaner/in – Elektronische Systeme gemeldet – um nur einige zu nennen. Das sind Berufe, die die meisten Jugendlichen aber auch deren Eltern überhaupt nicht im Blick haben. Wer sich aber einen umfassenden Überblick über die angebotenen Stellen in der Region verschaffen möchte, der kommt um die Berufsberatung nicht herum. Daher rate ich allen Schulabgängern und Schulabgängerinnen, die noch auf der Suche sind, den Kontakt zu den Berufsberaterinnen und Berufsberatern nicht abreißen zu lassen.“

504 Jugendliche ohne konkrete Zusage suchen in der Hansestadt noch nach einer Ausbildung. Damit kommen rein rechnerisch 1,5 Stellen auf eine Bewerberin oder einen Bewerber.

„Wir haben im Übrigen auch zum jetzigen Zeitpunkt immer noch viel Bewegung am Ausbildungsmarkt. Deshalb lohnt sich auch nach dem offiziellen Start Anfang August oder September noch die Bewerbung“, so Dusch.
Auf ein Problem möchte der Agenturchef allerdings noch hinweisen: „Die Jugendlichen sollen sich nicht darauf verlassen, dass sie in jedem Fall eine Rückmeldung auf ihre Bewerbung bekommen. Das ist unter normalen Umständen sicher der übliche Weg, aber in der aktuellen Corona-Situation hatten die Unternehmen andere Probleme. So ist sicher auch dem einen oder anderen Jugendlichen nicht abgesagt worden. Wer sich aber auf eine noch ausstehende Rückmeldung verlässt, für den ist es möglicherweise zu spät um noch nach Alternativen zu suchen. Die Jugendlichen sollten daher bei ausstehenden Rückmeldungen bei den Unternehmen nachfragen. Das kann einen guten Eindruck hinterlassen und zeigt dem Unternehmen, dass der Jugendliche Interesse hat. Auf der anderen Seite bekommen die Jugendlichen aber auch Klarheit über den tatsächlichen Stand ihrer Bewerbung. Hat es mit einer Ausbildungsstelle nicht geklappt, dann kann zusammen mit der Berufsberatung noch nach alternativen Berufen und Stellen gesucht werden.“

Die Berufsberatung ist unter der regionalen Hotline 0451 588-501 zu erreichen.

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