Interview zum A Summer’s Tale mit Stephan Thanscheidt, CEO und Head of Festival Booking bei FKP Scorpio

SZENE: Was unterscheidet ein Festival wie das A Summer’s Tale von einem gewöhnlichen Festival?

 

Stephan Thanscheidt: Das Flair beim A Summer’s Tale ist einfach einmalig und mit anderen Festivals schwer zu vergleichen. Das hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die sich vor Ort zu einem großen Ganzen fügen. Zum einen rührt die einmalige Atmosphäre auf dem A Summer’s Tale von der speziellen programmatischen Mischung her. Wir überlegen sehr genau, welche musikalischen Acts wir in die Heide holen und haben darum häufig auch sehr exklusive Konzerte im Line-Up. Musikfans kommen also voll auf ihre Kosten und erleben vor Ort neben den Shows jedes Jahr zahlreiche weitere Programmpunkte, die im besten Fall den eigenen Horizont erweitern – auf jeden Fall den Festivalaufenthalt bereichern. Hier lassen sich Lesungen, Comedy oder Shows ebenso nennen wie das Workshop- oder Vortragsprogramm, das man sich unbedingt mal genauer anschauen sollte!

 

Das Programm ist jedoch wie gesagt nur die eine Seite der Medaille. Es wird zum anderen ergänzt durch ein sehr hochwertiges und individuell zusammengestelltes kulinarisches Angebot – das Festival hat sogar sein eigenes Bier, das eine kleine lokale Brauerei herstellt – und den umfangreichen Designmarkt. Generell ist das Festivalgelände einen Besuch wert. Es liegt mitten im Naturpark Lüneburger Heide, die man vom Festival aus z.B. mit dem Kanu erkunden kann. A Summer’s Tale bringt so Entschleunigung und Sommerparty zusammen und spricht damit alle Generationen von Festivalfans an. Auch diese Tatsache trägt zur einmaligen Stimmung vor Ort bei.

 

SZENE: Und woher kam die Motivation, so ein spezielles Konzept aus der Taufe zu heben?

 

Stephan Thanscheidt: Ganz einfach: Weil ein Festival wie A Summer’s Tale bis dato am deutschen Markt fehlte! Wir kennen als einer der größten Festivalveranstalter Europas den Markt sehr genau, beobachten die aktuellen Entwicklungen und führen zudem eigene Marktforschungen durch, die wir akribisch auswerten. Viele Festivalgäste entwachsen den großen Musik Open Airs irgendwann, ohne dass die Lust an guter Livemusik verloren geht. Ein erwachseneres Publikum hat andere Vorstellungen und Ansprüche an ein gelungenes Festivalwochenende als der Musikfan Anfang 20. An diesem Punkt haben wir angesetzt und ein entsprechendes Konzept erstellt. Mit Erfolg! Das Feedback des Publikums wie auch der Presse nach der ersten Ausgabe war überwältigend.

 

SZENE: Welche Entwicklung hat A Summer’s Tale in den letzten Jahren durchlaufen?

 

Stephan Thanscheidt: Als wir im November 2014 erstmalig angekündigt haben, dass wir mit dem A Summer’s Tale ein neues Festivalformat etablieren wollen, gab es viele skeptische Stimmen. Wir mussten viel Erklärungsarbeit leisten und hörten oft, dass das alles zu schön klinge um wahr sein zu können. Hier sind wir natürlich einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Das Publikum weiß derweil, dass wir den Sommertraum auf dieser Veranstaltung wahrhaftig werden lassen. Programmatisch hat sich A Summer’s Tale über die Jahre natürlich auch weiterentwickelt. Wir haben in den ersten ein, zwei Jahren viele Themen und Formate zunächst vorsichtig ausprobiert und waren unsicher, ob Angebote wie Kanufahren, Kochkurse oder auch Wissensvermittlung bei einem Festival gut ankommen würden. Zu unserer größten Freude sind unsere Gäste sehr offene, interessierte und experimentierfreudige Charaktere und die Nachfrage nach solchen Programmpunkten ist entsprechend groß. Wir haben den Bereich darum immer mehr aufgestockt und finden es wirklich klasse, dass man beim A Summer’s Tale nicht nur ausgelassen feiern, sondern dabei auch noch etwas lernen kann.

« Kieler Woche 2019: NDR 1 Welle Nord und „Schleswig-Holstein Magazin“ auf der RathausbühneStarke Namen für den Festivalsommer: Vier Headliner und zahlreiche Acts für Hurricane und Southside bestätigt »